Hallo liebe Leser und Musikinteressierte,
in diesem Artikel gehe ich auf das Berufsbild des Musiklehrers an einer Schule ein. Der Studiengang, den man belegen muss, um Musiklehrer zu werden, nennt sich „Musikstudium auf Lehramt“ oder liebevoll L1, L2 und L3, je nach Stufe, in der man später arbeiten möchte, denn L3 steht für Gymnasium, L2 für Real- und L1 für die Grundschule. Im Normalfall wird man nicht nur als reiner Musiklehrer an einer Schule arbeiten, sondern muss auch Fächer wie Sport, Englisch, Deutsch oder Mathematik unterrichten, die man natürlich auch mit belegen muss. Erschwerend kommt hinzu, dass
Musik in den meisten Schulen nur ein Nebenfach ist, welches oft epochal unterrichtet wird. Wer also die Welt verbessern will und sich den Launen der Kids aussetzen möchte, sollte genau diesen Beruf nach dem Studium ausüben. Meine Erfahrung und der Kontakt zu verschiedenen Musiklehrern zeigt mir, dass der Musikunterricht in den meisten Schulen leider nicht den höchsten Stellenwert hat und wirklich nur als Nebenfach angesehen wird, was auf eine dementsprechende Reaktion von Schülern und Kollegen stößt.
Hier ein kleiner Lesetipp für angehende MusikschullehrerInnen:

Aber dieses Thema möchte ich in diesem Artikel erst gar nicht anfangen zu diskutieren.
Die Hauptarbeit, um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen, eines Musiklehrers liegt hierbei den Schülern die Musik, ihre Geschichte und ihre Form näher zu bringen. Da dieses ein sehr breit gefächertes Wissen in Anspruch nimmt, wird während des Studiums natürlich der Fokus genau darauf gelegt, was oftmals dazu führt, dass man nichts richtig gut kann.
Das ist bei diesem Pensum auch völlig normal und für die Unterrichtssituationen mehr als ausreichend. Wer sich also nur mit der Musik und dem Instrument beschäftigen möchte, sollte diesen Beruf lieber nicht anstreben. Wer allerdings gerne mit Menschen arbeitet, Wissen an die Jugend weitergeben möchte, gerne mit Gruppen arbeitet und sich in einer Schule und deren Strukturen zurecht finden kann, für den ist der Beruf als Musiklehrer genau das Richtige. Für mich kam dieser Beruf aus zwei Gründen nicht in Frage. Zum einen habe ich kein Abitur und kann somit nach einem Musikstudium leider nicht an einer öffentlichen Schule arbeiten. Zum anderen genieße ich den Luxus, dass meine Schüler zu mir kommen, weil sie etwas lernen möchten und nicht weil sie müssen. Das schafft eine komplett andere Grundlage. Bitte seid euch im Klaren, dass dieser Job wirklich hart ist und ihr oft an eure Grenzen stoßen werdet. Trotz dem freue ich mich auf eine neue Generation an Musiklehrern, die den Musikunterricht in der Schule wieder zu etwas Besonderem machen. Das Musikstudium und der ganze Aufwand soll sich doch gelohnt haben, so dass die Schüler davon profitieren. Viel Erfolg!

Dieser Beitrag ist von: Martin

Hallo, meine Name ist Martin und ich habe von 2004 bis 2008 klassische Gitarre studiert. Nach meinem Diplom machte ich noch ein Aufbaustudiengang im Bereich Pop- und Jazz- Musik.

6 Kommentare

  1. Hallo,

    mich interessieren einige Dinge, die mir bis jetzt die Entscheidung für oder gegen ein Musikstudium erschweren….

    Zum einen würde mich interessieren, wie man an einer Musikhochschule unterrichten kann. Muss man promovieren und offiziell als Professor anerkannt sein?

    Mein Problem ist, dass ich mir nicht sicher bin, was die beruflichen Perspektiven angeht, die einem nach dem Musikstudium offen stehen. Daher war eine Idee von mir auf Lehramt zu studieren und so (mehr oder weniger) berufliche Sicherheit zu haben, was mich zu meiner nächsten Frage führt:
    Ist es auch möglich zu promovieren(falls das überhaupt nötig ist s. 1. Frage) bzw. an einer Musikhochschule zu unterrichten, wenn man „nur“ auf Lehramt studiert hat?

    Das sind wahrscheinlich schwer zu beantwortene Fragen.. Trotzdem hoffe ich sehr, dass mir jemand helfen kann, da ich schon seit Längerem nach Informationen auf diesem Gebiet
    suche, jedoch bisher nicht fündig geworden bin.

    MfG marie

    Antworten
    • Hallo Marie,
      gute Frage. Soweit ich weiß, kannst du auch mit einem Lehrauftrag an einer Hochschule Unterrichten. Das ist dann so etwas wie ein selbständiger Mitarbeiter. Promovieren muss man nicht zwangsläufig.

      Viel Erfolg!

      Antworten
  2. Hallo,
    Ich habe eine Frage…ich habe mir in den Kopf gesetzt, Musik zu studieren. Ich spiele Horn, nehme Gesangsunterricht und singe in einer Band. Ich möchte nun auch Klavier spielen lernen.
    Am liebsten trete ich vor Publikum auf, weiß aber von vielen Bekannten, dass sie vom Theater nicht übernommen wurden und schließlich ein Lehramtsstudium begonnen haben. ISt es möglich, erst auf Lehramt zu studieren z.B. Musik und Englisch und danach dann Gesang draufzusatteln oder irgendwie da eine Art Fortbildung zu machen?
    Was hältst du für den besten Weg?
    LG
    Thalia

    Antworten
    • Hallo Thalia,
      deine Frage ist mir noch nicht ganz klar. Willst du später ans Theater oder war das nur ein Beispiel?
      Wenn du Musik studieren willst gibt es natürlich die Möglichkeit ein Studium zu absolvieren und danach noch ein Zweites zu beginnen.
      Schau mal hier, da habe ich verschiedene Studiengänge aufgelistet.
      Mal angenommen du studierst Musik auf Lehramt und möchtest später noch im Orchester spielen, kannst du das, natürlich abhängig vom Niveau, auch ohne ein zusätzliches Studium.
      Wenn du jedoch in ein professionelles Orchester einsteigen willst, würde ich dir empfehlen noch zusätzlich KE (Konzertexamen)
      zu studieren.

      Viel Erfolg wünsche ich!

      Antworten
    • Hallo,

      ich bin mir über die aktuelle Lage nicht ganz sicher, aber zu dem Zeitpunkt als ich studiert habe konnte man nur an einer Gesamt oder Gymnasialstufe arbeiten, wenn man ein Abitur vorweisen konnte.
      Informiere dich bitte noch mal direkt bei deiner Hochschule.

      Viel Erfolg!

      Antworten

Hinterlasse einen Kommentar